Auf der Friesenheimer Insel und der Neckarstadt in Mannheim #fürEICHda

Mannheimer Industrie-KulTour

Mit dem Fahrrad quer durch die Mannheimer Industrie-KulTour. Hier erlebt ihr Mannheimer Stadtgeschichte der letzten 100 Jahre, mit spektakulären Bauten der Gründerzeit, des Jugendstils und der neuen Sachlichkeit.

Allgemeine Infos

Fahrrad / 30 km
Start: Mannheim
  1. Café Mohrenköpfle
  2. Metzgerei Lindauer
  3. Elektrizitätswerk
  4. Eiscafé Pizzeria Adria

So ist unsere erste Station das Café Mohrenköpfle in der Mittelstraße. Die 1954 gegründete Familienkonditorei steht für Torten- und Kuchengenuss auf höchstem Niveau. Das Interieur erinnert an ein Wiener Kaffeehaus und wirkt wie aus der Zeit gefallen. Regelmäßig bilden sich vor dem kleinen Café Schlangen. Wir haben heute Glück und erreichen ohne große Wartezeit die Kuchentheke mit mehr als 70 Süßwaren von Pralinen bis Torten. Letztendlich entscheiden wir uns für ein klassisches Stück Erdbeersahnetorte.

Unser nächster Halt ist die Metzgerei Lindauer, deren Hauptsitz im Württembergischen Mühlacker liegt, von wo der handwerklich-verarbeitende Betrieb auch sein Fleisch bezieht – ausschließlich von dort heimischen Bauernhöfen. Das garantiert die schonende Behandlung der Tiere und die sofortige Warmfleischverarbeitung unter Einsatz von Naturgewürzen. Für unsere Tour suchen wir uns einige Leckereien aus der Wursttheke aus und machen uns dann auf den weiteren Weg.

Mit gefülltem Picknickkorb starten wir unsere Industrie-KulTour-Route am Elektrizitätswerk: An dieser Stelle begann in Mannheim im Jahr 1898 das Zeitalter der öffentlichen Stromversorgung. Von hier aus fahren wir auf die Industriestraße Richtung Luzenberg und folgen stets der Rundwegbeschilderung sowie den Panoramatafeln mit ihren spannenden geschichtlichen Hintergründen. Entlang diesem Weg ist der Wandel des Arbeitslebens ebenso erfahrbar wie die kreativ wirtschaftliche Nutzung alter Objekte. Da wir hier leider nicht alles im Detail beschreiben können, konzentrieren wir uns auf einige Highlights.

Beiderseits der Industriestraße finden sich schon nach kurzer Fahrt die Gebäude der Huber Mühle. 1899 ließ der Mannheimer Adolf Heymann hier als einer der ersten Unternehmer am Industriehafen eine Malzfabrik bauen, die gerade für die Brauindustrie von großer Bedeutung war. Später wurden dort auch Mais und Graupen, dann Mehl und danach für ein halbes Jahrhundert lang Reis und Hülsenfrüchte verarbeitet. Am südlichen Ufer des Industriehafens, umgeben von Bäumen und umschlossen von einer Mauer aus Backsteinen, liegt der gründerzeitliche Gebäudekomplex, der Deutschlands älteste Bettfedernfabrik war. Hier wurden Federn aus aller Welt gewaschen, sortiert, getrocknet, in Kissen gefüllt oder lose verpackt und verschickt. Heute wird der größte Teil des „Hafenparks“ für die Kreativwirtschaft genutzt.

Bevor es über die Diffené-Brücke auf die Friesenheimer Insel geht, ist es Zeit für eine Pause: Die Rasenfläche am Wasser ist ein prima Ort, um Kraft zu tanken. Kaum etwas könnte besser zu einer Radtour passen als ein alkoholfreies Braumeisters Naturradler. Das milde Biermischgetränk harmoniert bestens mit den deftigen Wurstsemmeln aus der Metzgerei Lindauer. Und nach einem leckeren Stück Kuchen geht’s zurück auf die Drahtesel. Auch auf der Friesenheimer Insel gibt es eine Mühle: Die Pfalzmühle liegt am Ufer des Bonadieshafens im südlichen Teil. Sie ist ein Industriedenkmal mit Elementen des Jugendstils in Klinkerbauweise. Bis 2014 wurde die Weizen-, Durumund Roggenmühle zur Herstellung von Mehlen für Handwerks- und Industriebetriebe des Backgewerbes genutzt.

Wir fahren den Rundweg bis zum Elektrizitätswerk zu Ende und entscheiden uns für einen letzten genussvollen Abstecher in das Eiscafé Pizzeria Adria, den Klassiker schlechthin in der Neckarstadt. Die Kombination aus Eiscafé und Pizzeria mit umfangreicher Speisekarte ist seit Jahrzehnten ein beliebter Treffpunkt für das ganze Viertel. Die Gaststätte von Chef Giuseppe Rindone ist Kult und wer Mannheim in seiner ehrlichsten Form erleben will, der sollte ihm einen Besuch abstatten. Im Sommer kann man das bunte Treiben besonders gut auf der Außenterrasse beobachten. Genau das tun wir und runden unsere Radtour mit zwei knusprigen Pizzen und kühlem Eichbaum UREICH ab – genussvoller kann so eine Tour in Mannheim kaum enden!