MEIN HEIDELBERG.

„Definitiv der schönste Fleck in Deutschland“

Patrick Groetzki, Rechtsaußen bei den Rhein-Neckar Löwen und in der Nationalmannschaft, über das unmittelbar bevorstehende Final Four um den DHB-Pokal, den EM-Triumph der deutschen Handballhelden, das mediterrane Leben in der Kurpfalz und die Vorteile eines gepflegten Biers beim Teambuilding.

Eichbaum Aktuell: Patrick, Sie stehen mit den Rhein-Neckar Löwen am 30. April und 1. Mai in Hamburg schon zum neunten Mal im Final Four um den DHB-Pokal. Zum Sieg hat es bisher noch nie gereicht. Wirkt diese Serie als zusätzliche Motivation oder eher als psychologische Bremse?

Patrick Groetzki: Das ist eine sehr gute Frage. Aber so, wie ich die Mannschaft kenne, bin ich ziemlich sicher, dass die Serie für uns eine zusätzliche Motivation darstellt. Eines wollen wir diesmal auf jeden Fall anders machen als in den vergangenen Jahren. Damals wurde im Vorfeld vielleicht ein bisschen zu viel darüber gesprochen, was wäre wenn. In diesem Jahr haben wir uns vorgenommen, das ganze Drumherum einfach auszublenden und uns erst mal nur auf das Halbfinale zu konzentrieren. Wir alle freuen uns auf ein tolles Spiel in einer coolen Atmosphäre. Über alles, was danach kommt, denken wir nach, wenn es so weit ist.

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Eichbaum Aktuell: In diesem Halbfinale kommt es gleich zum Gigantenduell zwischen den Löwen und Titelverteidiger Flensburg- Handewitt. Aus Sicht des Beobachters ein klassisches Fifty- fifty-Spiel – aus Ihrer Sicht auch?

Patrick Groetzki: Ja, absolut. In der Bundesliga haben wir gegen die Flensburger in der Hinrunde gewonnen und in der Rückrunde verloren. Aber vielleicht ist das sogar ein gutes Omen: In den letzten zwei Jahren konnten wir sie in der Liga immer bezwingen, dafür sind wir im Pokal beide Male an ihnen gescheitert. In dieser Saison haben wir die eine Niederlage sozusagen schon hinter uns. Das läuft doch eindeutig auf einen Sieg in Hamburg hinaus, oder? Aber im Ernst: Um Flensburg zu schlagen, müssen wir wirklich einen richtig guten Tag erwischen.

Eichbaum Aktuell: Ihre Nationalmannschaftskameraden landeten mit dem EM-Sieg vor Kurzem einen sensationellen Coup – leider ohne Sie, weil Sie Ihre Turnierteilnahme verletzungsbedingt absagen mussten. Waren Sie trotzdem vor Ort oder haben Sie zu Hause am Fernseher mitgefiebert wie Millionen deutscher Handballfans?

Patrick Groetzki: In der Vorrunde war ich einmal in der Halle, um die Mannschaft zu unterstützen. Alle anderen Spiele habe ich am Fernseher verfolgt – meist im kleineren Kreis, damit ich mich voll auf die Spiele konzentrieren konnte. Es zehrt schon ganz schön an den Nerven, wenn man das sieht und selbst nicht eingreifen kann. Mein Puls schlug währenddessen wahrscheinlich höher, als wenn ich selbst auf der Platte gestanden hätte.

Eichbaum Aktuell: Welches Gefühl war am Ende stärker: die Enttäuschung, dass Sie nicht mit von der Partie sein konnten, oder die Freude über den Erfolg?

Patrick Groetzki: Eindeutig die Freude. Die Leistung der Jungs war einfach unglaublich. Deshalb hat auch jeder Einzelne von ihnen den Titel mehr als verdient. Gleichzeitig haben sie natürlich auch etwas für den deutschen Handball getan und das kommt unterm Strich uns allen zugute.

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Eichbaum Aktuell: Sie sind vor neun Jahren aus Ihrer Heimstadt Pforzheim nach Mannheim gekommen. Welche Unterschiede zwischen der Schwarzwälder und der Kurpfälzer Lebensart haben Sie dabei entdeckt?

Patrick Groetzki: Ich glaube, die meisten Pforzheimer sehen sich gar nicht wirklich als Schwarzwälder, sondern eher als Einwohner der sogenannten Goldstadt. Es gibt zwar heute nicht mehr so viele Schmuckfirmen wie früher, aber das Flair ist immer noch spürbar. Hier in der Kurpfalz sind die Menschen ein bisschen gemütlicher. Sie verstehen es, ihre traumhafte Umgebung in vollen Zügen zu genießen.

Eichbaum Aktuell: Ihre Schwester Cathrin zog es ein paar Jahre später ebenfalls in den Raum Rhein-Neckar. Sie hat für den Zweitligisten HSG Bensheim gespielt. Kann man daraus schließen, dass sich die ganze Familie Groetzki sehr wohl fühlt hier in der Region?

Patrick Groetzki: Ja, klar. Auch meine Eltern kommen immer wieder gern hierher, nicht nur, um mich zu besuchen, sondern auch, weil sie Land und Leute mögen. Ich selbst wohne in der Altstadt von Heidelberg und kann mir inzwischen nur noch schwer vorstellen, von hier wieder wegzugehen. Da müsste schon ein sehr gutes Angebot von einem sehr guten Verein kommen …

Eichbaum Aktuell: Was ist denn in der Region schöner als anderswo?

Patrick Groetzki: Abgesehen von den Attraktionen wie dem Heidelberger Schloss, die jedes Jahr viele Millionen Touristen anlocken, sind das für mich vor allem auch die etwas ruhigeren Orte wie der Schlossgarten in Schwetzingen. Ich finde es generell faszinierend, dass sich das Leben in der Region zu einem großen Teil draußen abspielt. Nehmen Sie zum Beispiel die Neckarwiese in Heidelberg: Sobald im Frühjahr die Sonne rauskommt, ist hier richtig was los. Das schafft einfach eine ganz besondere Atmosphäre – fast wie in den mediterranen Ländern. Für mich ist die Region definitiv der schönste Fleck in Deutschland.

Eichbaum Aktuell: Wenn wir uns heute Abend auf ein Feierabendbier treffen würden – welches Bier wäre das?

Patrick Groetzki: Ein frisch gezapftes UREICH wäre mir da schon sehr recht. Den herben Pilsgeschmack mag ich seit jeher am liebsten.

Eichbaum Aktuell: Dann ist es für Sie als Profisportler sicherlich eine gute Nachricht, dass es jetzt drei neue UREICH-Varianten gibt: ein Aktiv Leichtbier, ein Aktiv Grapefruit Radler und ein Alkoholfreies Pils …

Patrick Groetzki: Ja, das klingt vielversprechend. Über Ernährung mache ich mir in der Tat viele Gedanken. Aber man darf das natürlich auch nicht zu eng sehen. Was für die Seele gut ist, kann für den Körper nicht wirklich schlecht sein. Wenn man nach einem guten Spiel mit der Mannschaft mal ein Bier trinkt, zerstört man sicher nicht allzu viel. Eher im Gegenteil, würde ich sagen: Eine bessere Teambuildingmaßnahme gibt es doch eigentlich gar nicht, oder?

Eichbaum Aktuell: Patrick, wir danken Ihnen für das Gespräch.

(Interview aus dem Jahr 2016)